Thema:
Analyse der Zerkleinerungswirkung während des Pellettransports von der häuslichen Lagerstätte bis zum Brennraum
Forschungsstelle:
Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Energieanlagen und Energieprozesstechnik (LEAT)
AiF – Förderummer: 22300 N
Erfüllung: 01.05.2022 – 31.10.2024
Kurzfassung:
Die mechanischen Belastungen von Holzpellets durch den pneumatischen bzw. mechanischen Weitertransport von der häuslichen Lagerstätte bis zum Brennraum und damit die zusätzliche Entstehung von Feinanteil ist bisher unbekannt. Die Vielfalt üblicher Transportorgane (z.B. Förderschnecken oder pneumatische Saugsysteme) sorgt dabei für ganz unterschiedliche Einflüsse. Größenverteilung und Feinanteil haben jedoch Einfluss auf das Bewegungsverhalten der Pellets innerhalb der Transportorgane und damit auf das Blockaderisiko, das Beschickungsverhalten sowie die Materialzerkleinerung.
Um Maßnahmen für einen schonenden und störungsfreien Weitertransport abzuleiten, sollen die eingesetzten Transportmechanismen und die Beschickungssysteme bzgl. Ausführung und Betriebseinstellungen gezielt experimentell und numerisch (höhere Detailtiefe) untersucht werden. Im Rahmen dieses Vorhabens wird ein Bruchmodell für die Zerkleinerung durch Förderschnecken entwickelt (ein numerisches Modell für die Zerkleinerung während des pneumatischen Transports existiert bereits).
Das Vorhaben hat große Relevanz für die mittelständisch geprägte Holzpelletbranche. Durch das Wissen um die mechanischen Belastungen der Pellets während des letzten Transportschritts können Heizsysteme so konzipiert werden, dass die Zerkleinerung gering ausfällt, das Blockaderisiko reduziert sowie das Beschickungsverhalten optimiert wird. Die Ergebnisse fließen als Ergänzung in die vom DEPV veröffentlichten „Empfehlungen zur Lagerung von Holzpellets“ ein. Zudem werden Empfehlungen zur Aufnahme einer zusätzlichen Längenangabe bei der ENplus-Zertifizierung der Holzpellets als Qualitätskriterium formuliert. Letztlich profitieren Heizsystemhersteller, -installateure, und Pelletlieferanten (größtenteils KMU), da die Zahl von Reklamationen und Regressforderungen seitens der Kunden reduziert wird. Zudem wird die Akzeptanz von Pelletheizungen verbessert, verbunden mit langfristig höheren Verkaufszahlen und ökologischem Nutzen.